Die Entwicklung des KX-R war laut Ayre-Gründer Charles Hansen von einer guten Portion Wahnsinn beseelt. Das Bestreben, einen Vorverstärker von absolutem Weltklasse-Niveau zu bauen, führte das Team vom Hundertsten ins Tausendste – letztendlich aber auch zum Erfolg.
Herzstück des KX-R ist die VGT-Lautstärkeregelung (Variable Gain Transimpedance). Bei dieser Ayre-eigenen Technik wird das Eingangssignal nicht wie üblich abgeschwächt, um einen normalen Pegel zu erzielen. Stattdessen ändert ein aufwendig konstruierter Lautstärkesteller mit Stufenschaltern und hochwertigen Vishay-Widerständen den Gainfaktor des Verstärkers. Das Ergebnis ist ein gleichbleibend hoher Rauschabstand und eine verblüffende Präsenz der Musik, selbst bei geringen Lautstärken.
Auch bei vermeintlichen Nebensächlichkeiten wie der Frontanzeige beschreiten wir ungewöhnliche Wege: Das statische Display zeigt zwar keine grafischen Elemente an, erzeugt aber im Gegensatz zu den weit verbreiteten Multiplexern keine Störsignale, die den Klang beeinträchtigen könnten.
Sechs Jahre nach der Markteinführung des KX-R kamen zwei bedeutende Neuerungen hinzu: die AyreLock-Technik und die Diamond-Schaltung. Erstere ermöglicht dank Push-Pull-Regelung des Netzteils feinere Dynamikabstufungen als eine konventionelle Regelung. Die Diamond-Pufferschaltung sorgt mit zwei hintereinander geschalteten Transistorpaaren für eine ergiebigere und stabilere Signalverstärkung. Sie ist zwar etwas leistungshungriger als konventionelle Pufferkonzepte, klingt aber schlichtweg besser. Aus Anlass des zwanzigjährigen Bestehens von Ayre erhielt der KX-R mit diesen Neuerungen den Zusatz „Twenty“.
Der KX-R Twenty ist die aufwendigste Komponente, die wir je gebaut haben. Das allein wäre jedoch wenig wert, wenn unser Team sein Ziel nicht erreicht hätte: einen Vorverstärker zu bauen, der Musik verblüffend transparent, natürlich und lebendig klingen lässt.